Briefe oder Pakete zu versenden ist immer wieder aufregend – zumindest für mich :-). Ab dem Moment, ab dem ich etwas zur Post gebracht habe, fiebere ich meist so lange von zu Hause aus mit, bis meine Sendung endlich an ihrem Ziel angekommen ist. Vor allem, wenn ich etwas „Wichtiges“ an meine Freunde oder meine Familie versende. Erleichterung macht sich in mir erst dann breit, wenn ich erfahren darf, dass meine Lieferung ihr Ziel wohlauf erreicht hat. Ich kann nicht sagen, ob ihr meine Sorge teilt, aber ich habe oft Angst, dass meine Sendung den Transport nicht heil übersteht. Ich wickle meine Versandgüter deshalb meist in endlos Schichten und fülle dabei, wie von selbst, das Innere meines Päckchens mit Zeitungspapier und Luftpolsterfolie statt mit den eigentlichen Inhalten 😉 – fühle mich danach aber wenigstens ein bisschen so, als hätte ich für einen sicheren Versand alles gegeben :-).

Geographische Lage Madagaskars
Wenn ich mal nicht gerade um den Inhalt meines Päckchens fürchte, sorge ich mich, ob meine Lieferung ihren Zielort – sei es zerdeppert oder ganz – überhaupt erreichen wird. Das gilt insbesondere dann, wenn ich mal wieder etwas ins weit entfernte Ausland senden möchte. Neulich stand ich vor der Frage oder besser dem „Problem“: Wie versende ich am besten etwas nach Madagaskar? (Falls ihr euch gerade fragt wo das liegt: Madagaskar liegt vor der Ostküste Mosambiks im Indischen Ozean).
Natürlich, wie sollte es auch anders sein, holte ich mir bezüglich der Frage zunächst Rat bei meinem besten Freund google :-). Für meinen Suchbegriff wurden mir immerhin stolze 883.000 Ergebnisse angezeigt. Ne ganze Menge, dachte ich. Optimistisch, eine hilfreiche Antwort auf meine Frage zu erhalten, klickte ich mich also durch die Suchergebnisse und musste immer wieder lesen, dass es wohl wenig Hoffnung für einen sicheren Transport nach Madagaskar gibt.
Die Hauptursache liegt wohl darin, dass keine direkte Verbindung der DHL zwischen Deutschland und Madagaskar besteht und die Sendungen daher mehrere Länder durchstreifen müssen, bis sie ihren Zielort erreichen. Wie man sich denken kann, steigt mit der Anzahl der Zwischenstopps die Gefahr, dass ein Paket verloren geht oder unbemerkt verschwindet. Dabei soll es wohl auch keinen Unterschied machen, ob ich mein Päckchen als Einschreiben frankiere oder als ganz normale Sendung in Auftrag gebe. Das ist ja irre, dachte ich. Da zahle ich mitunter für ein Einschreiben bis zu vier Euro mehr und habe dennoch keine Garantie für einen erfolgreichen Transport. Ganz ehrlich, am liebsten hätte ich mir an der Stelle die Schnapsidee „Päckchenversand nach Madagaskar“ schon aus dem Kopf geschlagen. Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Also klickte ich mich weiter durch die Suchergebnisse. Und das war nicht die schlechteste Entscheidung.
Denn wie ich lesen durfte, besteht in einigen Fällen wohl doch ein wenig Hoffnung. So kommt es manchmal (ne genaue Statistik konnte ich leider auf die Schnelle nicht ausfindig machen) tatsächlich vor, dass die Päckchen und/oder Briefe nicht einfach vom Erdboden verschluckt, sondern wieder an ihren Absender zurückgesendet werden. Aber mal ehrlich: Wenn ich meinem Freund ein Päckchen zu seinem Geburtstag senden möchte, habe ich herzlich wenig davon, wenn es an mich zurückkommt :-). Außer, dass ich mir die Geburtstagswünsche selbst vorlesen und dabei den, in Alufolie eingeschweißten und die Welt bereisten, Geburtstagskuchen selbst essen darf. Auch nicht schlecht, oder? Dieser Meinung sind wohl zumindest die Madagassen, sonst würden sie mein Paket wohl zustellen ;-).
Generell haben es die Madagassen wohl nicht so eilig mit dem Zustellen der Post. So las ich, dass die Laufzeitorientierung für Päckchen – wenn sie bestenfalls den Transportweg komplett durchlaufen – via DHL bei rund 12-16 Werktagen liegt. Das ist ne beachtliche Anzahl. Denn selbst wenn mein Paket nach knapp drei Wochen (ich gehe mal vorsorglich von 16 Tagen Laufzeitorientierung aus) meinen Freund erreichen würde, hätte der Kuchen wahrscheinlich längst Schimmel gefangen, die Geburtstagskerzen könnten bis zur nächsten Fete überdauern und die Geburtstagskarte wäre auch nicht mehr aktuell. Ehrlich gesagt finde ich diese Option auch nicht gerade prickelnd. Nachdem ich gelesen habe, dass es in Madagaskar sogar bei der Zustellung simpler Ansichtskarten zu Problemen kommen soll, habe ich wenig Hoffnung, dass es auf dem postalischen Weg etwas wird. Die Korruption ist in diesem Land einfach zu groß und der Wert der Briefmarke hat für die Einheimischen einen viel zu großen Wert, als dass ihnen irgendetwas daran liegen würde, eine Sendung an einen Europäer zuzustellen. Sender und Empfänger lassen sie einfach links liegen, wenn es darum geht, fremde Paketinhalte ihr Eigen zu nennen, und Briefmarken von Postkarten zu lösen, um sie in Geld umzuwandeln, so musste ich immer wieder lesen.
Für mich als Versender sind das natürlich nicht gerade rosige Aussichten und so muss ich mir wohl einen anderen Weg überlegen, wie ich mein Paket nach Madagaskar befördern könnte. Einige, denen es wohl genau so geht wie mir, schreiben in Blogs, dass sie ihre Post beziehungsweise ihr Paket einfach Freunden aus Deutschland mitgeben, die es dann wiederum Freunden in Madagaskar übergeben. Die Idee finde ich toll, aber wenn ich ehrlich sein soll, habe ich keine Freunde, die ständig zwischen Deutschland und Madagaskar pendeln. Bei mir ist das immer Zufall, wenn jemand aus meinem Freundeskreis ins Ausland fliegt und schon gar nach Madagaskar. Das heißt, auf meinen Freundeskreis kann ich mich in dieser Angelegenheit nicht verlassen.
Im Grunde bräuchte ich eine Plattform, auf der viele Reisende ihre Route eingeben. Natürlich würde mich das alles in allem auch ein paar Euros kosten – schließlich möchte ich nicht verlangen, dass jemand umsonst mein Paket überbringt, aber dann könnte ich mir wenigstens sicher sein, dass meine Sendung ankommt und nicht irgendwo auf der Strecke zwischen A und B verloren geht. Falls ihr noch einen anderen Tipp für mich habt oder bezüglich des Versands nach Madagaskar selbst schon Erfahrungen sammeln durftet, freue ich mich natürlich über eure Berichterstattung.
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